Nun ist er offiziell: Der Sonderstempel zum Stiftungswettbewerb „Deutschland“. Er zeigt die Durchtrennung des Eisernen Vorhangs an der Grenze zwischen Ungarn und Österreich.
Im Frühjahr 1989 setzte unter Gorbatschow der politische Wandel in der Sowjetunion und im Ostblock ein. Es begann die Zeit der Perestroika (russisch für Umgestaltung, Umbau). Am weitesten war der Fortschritt zu diesem Zeitpunkt in Ungarn zu beobachten. So beschließt Ungarn schon im Februar 1989, die Grenzanlagen zu Österreich „aus Kostengründen“ abzubauen. Am 27. Juni treffen sich der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock und durchtrennen im ungarischen Sopron symbolträchtig den Stacheldraht am gemeinsamen Grenzzaun.
Ende Juni war der „Eiserne Vorhang“ kaum noch existent, obwohl die Grenze immer noch streng bewacht wurde. Im Sommer 1989 setzte eine große Reisewelle aus der DDR nach Ungarn ein und vielen DDR-Bürgern gelang die Flucht durch die löchrig gewordene Grenze. Es dauert noch bis zum 11. September, bis Ungarn seine Grenzen öffnet und alle DDR-Bürger ungehindert ausreisen lässt. In den ersten beiden Tagen der Grenzöffnung verlassen 14.000 DDR-Bürger das Land in Richtung Westen. Zwei Monate später, am 09. November, fällt auch die Mauer in Berlin und die innerdeutschen Grenze.
Bis dahin haben 200.000 Ostdeutsche die DDR über Ungarn und die Tschechoslowakei verlassen. Die Öffnung der Grenze in Ungarn hat daher wesentlich zur Deutschen Einheit beigetragen. Das Stempelbild symbolisiert das Durchtrennen des „Eisernen Vorhangs“ und markiert damit einen Meilenstein auf dem Weg zur Deutschen Einheit.
Informationen zu allen Stempeln und Belegen findet ihr im Belegprogramm.